Der AH-Moment für Pussy Paper

Die erste Frage ist oft: Wie kam es eigentlich zu Pussy Paper? Eine gute Frage und für die Antwort muss ich ein bisschen ausholen weil es eigentlich eine länger Geschichte ist aber in der es einen echten AH-Moment gab. Ich habe Kunst und Kommunikations Design studiert und war eher in der Mode, Marketing, DIY-Welt unterwegs. Habe dort ganz viel gearbeitet mit meist weiblichen Kolleginnen. Das hat super viel Spaß gemacht und ich habe ganz viel gelernt bzw. habe tolle Frauen kennen gelernt. Kurz nach meinem Diplom habe ich dann beschlossen in mein Familienunternehmen, einer Druckerei, einzusteigen. Parallel habe ich in unserer Druckerei immer schon Grafik gemacht bzw. bin eigentlich dort aufgewachsen.

 

Nach verschiedenen Stationen in der Welt wollte ich also mit etwas eigenes aufbauen und bin am ersten Januar 2014 Geschäftsführerin geworden. Gemeinsam mit meinem Bruder und mit meinem Papa schmeiße ich also jetzt den Laden. Das wirklich schöne daran ist, dass ich meine Vorstellungen umsetzen kann. Fakt ist aber, dass die Druckindustrie eine sehr männliche Branche ist und dass durch die Bank weg. Ich habe bisher noch nie (!!!) eine Frau an einer Druckmaschine getroffen. (Bitte melden wenn ihr Druckerin seid!!!). Dieser Fakt ist mir trotzdem nie wirklich aufgefallen. Ich habe diese Situation für selbstverständlich gehalten, auch weil es gut für mich funktioniert hat. Irgendwie hat es dann aber "klick" gemacht als ich auf einer Veranstaltung in Berlin war. Wir waren auf der Verleihung der Druck Medien Awards und haben den Preis für "Familiendruckerei des Jahres" bekommen. Das war großartig und die Freude riesig, der Kater nach der Party mindestens genauso groß. Am Ende der Verleihung sollten alle Gewinner noch mal auf die Bühne kommen um ein Gruppenfoto zu machen. Da stand ich also, zufällig in der letzten Reihe und habe das Foto unten rechts gemacht. Vor mir in den Reihen waren Männer in Anzügen und grauen Haaren. Und alles was ich dachte war: Verrückte Welt. 

 

Zurück zu Hause und wieder nüchtern im Kopf war dann der Gedanke: Ok, was kann ich denn tun? Als Unternehmerin bin ich da ziemlich pragmatisch veranlagt. Also war mein Gedankengang: 1. Ich habe eine Druckerei 2. Ich kann Design 3. Andere Frauen sollen davon profitieren. Das war die Geburtsstunde von PussyPaper. Ich designte die ersten Layouts, ich fragte befreundete Künstlerinnen ob sie mir eine Illustration machen, ich druckte Notizbücher und stellte sie online. Von jedem verkauften Produkt wird ein Euro gespendet. Und so begann die Reise auf der wir noch ganz am Anfang sind und ich freue mich sie mit euch zu teilen.

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